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Die große Veränderung

By Frank

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Einmal lebte ein Junge namens Leo in einem kleinen Dorf, umgeben von Wäldern und sanften Hügeln. Seit seiner Geburt hatte Leo eine besondere Beziehung zu seinen Haaren. Sie waren nicht nur ein Teil seines Aussehens, sondern auch ein Symbol seiner Freiheit und Individualität. Als Leo etwa fünf Jahre alt war, beschloss er, seine Haare wachsen zu lassen. Seine Mutter, mit der allein lebte seit sein Vater früh gestorben war, ließ es zu und drängte ihn auch nicht sich die Haare schneiden zu lassen.

Mit jedem Jahr wurden sie länger und schöner, strahlten in einem glänzenden Kastanienbraun und fielen in sanften Wellen über seine Schultern.

In der Schule war Leo ein ganz normaler Junge – wissbegierig und freundlich. Doch je länger seine Haare wurden, desto mehr fiel er auf. Die Mitschüler fingen an zu tuscheln, und manchmal gab es böse Kommentare. „Ponys bringen Glück!“ riefen einige, während andere über seine „Mähne“ lachten und an seinem Pferdeschwanz zupften. Leo ließ sich jedoch nicht beeindrucken. Für ihn waren seine Haare ein Ausdruck seiner Persönlichkeit und seiner Träume.

Mit 14 Jahren waren seine Haare bis zu den Knien gewachsen. Leo konnte sie zu einem großen hüftlangen Zopf binden, und er fühlte sich stolz, wenn er durch die Straßen seines Dorfes ging. Doch in letzter Zeit hatte sich die Situation geändert. Die Lehrer waren nicht mehr ganz so nachsichtig, und sie begannen, Leo darauf hinzuweisen, dass seine langen Haare nicht den Schulregeln entsprachen und er wie ein Mädchen aussah. Seine Mutter wurde mehrfach in die Schule zitiert und gedrängt ihn endlich zum Friseur zu schicken. Doch sie weigerte sich. Auch einige Mitschüler hänselten ihn immer mehr, und Leo fühlte sich mehr und mehr unwohl.

Eines Abends, als Leo nach einem langen Schultag nach Hause kam, stellte seine Mutter fest, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Sie bemerkte die traurigen Augen ihres Sohnes und die Art und Weise, wie er seinen Kopf senkte, wenn er von seinen Schulerfahrungen sprach. „Leo, du weißt, dass du mir alles sagen kannst. Was bedrückt dich?“ fragte sie sanft.

Nach einigem Zögern erzählte Leo seiner Mutter von den Schwierigkeiten in der Schule und den ständigen Anfeindungen wegen seiner Haare. Seine Mutter hörte aufmerksam zu und wusste, dass es an der Zeit war, etwas zu unternehmen. „Ich möchte, dass du glücklich bist, Leo. Aber ich mache mir Sorgen, dass deine Haare dir mehr Probleme bringen als Freude. Vielleicht ist es Zeit für eine Veränderung.“

Leo schaute sie mit großen Augen an. Er liebte seine Haare, aber er wollte auch nicht der Außenseiter sein. „Was meinst du?“ fragte er.

„Wie wäre es, wenn wir zu einem Friseur gehen und einen neuen Look ausprobieren? Du könntest sie kürzen, aber vielleicht nicht ganz abschneiden. So könnte man einen zweckmäßigen Stil finden, der dir immer noch gefällt. Außerdem kann man dich auch nicht mehr mit einem Mädchen verwechseln “,schlug seine Mutter vor. Die Pflege seiner Mähne war sehr aufwendig geworden und sie war es auch langsam leid sie stundenlang zu pflegen.

Leo dachte nach. Ein Teil von ihm war wütend und wollte seine Entscheidung nicht aufgeben, aber ein anderer Teil wünschte sich, weniger aufzufallen und namentlich nicht mehr im Mittelpunkt der Hänseleien zu stehen. Er betrachte sich mit seinen offenen Haaren im Spiegel und gefiel sich noch, obwohl er sich dauernd auf seine Haare setzte. Am nächsten Morgen war er zu einer Entscheidung gekommen und sagte er zu seiner Mutter„Okay, lass uns das ausprobieren.“

Seine Mutter wusch Ihm nochmal gründlich die Haare und trocknete. “ Heute lassen wir deine Haare ausnahmsweise mal offen, dann kann der Friseur gleich loslegen.” sagte sie zu ihm. Dann  ging Leo  mit ihr mit offenen wehenden Haaren zum Friseur.

Die Glocke bimmelte als sie den Salon betraten. Leo war überrascht von der warmen Atmosphäre des hell erleuchteten Salons und er hörte leise Musik. Es ist sehr geschäftig mit dem Duft von Haarsprays und Shampoos.An den Wänden hängen große Spiegel, die die Gesichter der wartenden Kunden reflektieren, während Friseure und Friseusen geschäftig mit ihren Scheren arbeiteten. Eine freundliche Dame am Empfang fragte nach ihren Wünschen: “ Mein Sohn braucht heute seinen ersten Haarschnitt”, sprach meine Mutter. “ Das ist ihr Sohn? Ich dachte erst es wäre ihre Tochter. Die Haare sind ja mega lang. Ich habe sie draußen gesehen. Nehmen sie bitte Platz, sie müssen noch warten bis einer der Friseure frei ist” Sie setzten sich auf die Holzstühle im Wertebereich und Leo warf seine Mähne nach hinten über die Lehne um nicht darauf sitzen zu müssen. Ein mulmiges Gefühl kam in ihm auf als er sich in den Spiegeln betrachtete und die Kunden neben ihm wie ein Alien anglotzten. Frau Weber, eine ältere, erfahrene Friseurin sieht Leo, bleibt kurz stehen überrascht von so einer Mähne : “Du meine Güte , was für eine Haarpracht. Da hast du aber lange gezüchtet, was ? Steh mal auf und dreh dich mal um.” Er stand auf und drehte ihr den Rücken zu. “ Die hängen dir ja bis zu den Waden! Ok, setz dich schon mal in den Frisierstuhl da drüben, dann geht es bald los.” Frau Weber hatte noch nie so einen Kunden und wunderte sich, dass die Mutter ihm nicht schon längst geschoren hatte. So was war doch nicht normal und sie freute sich schon auf die Schafschur.

Leo hatte ein ungutes Gefühl in der Magengrube als er sich zum letzten Mal in den Spiegeln betrachtete. Sein erster Haarschnitt, so viele Jahre hatte er sie wachsen lassen – seine wunderschönen kastanienbraunen Locken, die die gesamte Rückenlehne überdeckten und deren Spitzen den Boden berührten. Frau Weber kam und legte ihm ein Cape um. Jetzt wurde es ernst.” So jetzt verpassen wir dir einen neuen Look und machen einen feschen Teenager aus dir! “ und kämmte die Haare genüsslich aus.”Ich denke ein Flattop wird dir gut stehen” und griff freudig nach ihrer Schere. Leo wurde nervös und protestierte ganz schnell:” Ich will meine Locken nicht so kurz schneiden! “ Frau Weber betrachtete sich verständnisvoll seine langen Strähnen und blieb doch hart: “Das sieht doch nicht gut aus wenn die noch lang bleiben. Wie kann man nur seine Haare so lang wachsen lassen. Du bist doch die Lachnummer des gesamten Ortes! Alles muß ab! “ und schnitt eine 1 m lange Strähne gnadenlos ab, zeigte sie ihm und ließ sie auf den Boden gleiten. Leo stiegen die Tränen in die Augen. Sie verlor nicht viel Zeit und kürzte alle Strähnen rundum auf Kinnlaenge und der Boden und Leos Schoß füllten sich mit schimmernden Haaren. Sie sprühte ihn ein, klemmte die Haare auf dem Oberkopf fest, schaltete eine knarzende Haarschneidemaschine ein und rasierte Nacken und Seiten glatt aus. Sie nahm die Klemme ab, kürzte die Haare auf 3 cm und gelte sie ein. Ein Regen von Haaren glitt in seinen Schoß. Frau Weber betrachtete ihr Werk und meinte: “Ohne diese Wahnsinnsmatte siehst du richtig gut aus! Du hättest schon früher zu mir kommen sollen.” , merkte sie an und nahm ihm das Cape und bergeweise Haarbüschel glitten zu Boden. Mit roten Augen stand er auf und sah, dass Frau Weber knöcheltief in seinen Haaren stand. Alles aus und vorbei und er war stinksauer auf diese Friseurin die nicht auf ihn gehört hatte. Er ging zu seiner Mutter, die ihn fast nicht wieder erkannte, Komplimente machte und lächelte.

Als sie nach Hause kamen, war seine Mutter stolz. „Siehst du? Du siehst großartig aus! Und ich denke, es wird in der Schule besser laufen.“

In den folgenden Wochen bemerkte Leo tatsächlich, dass er weniger angefeindet wurde. Seine neuen Haare fanden Anklang, und er begann, das Kompliment seiner Mitschüler zu genießen. Leo hatte gelernt, dass Veränderung manchmal notwendig ist, um sich selbst treu zu bleiben und sich weiterzuentwickeln.

Und so konnte Leo zurück zu seinem wahren Ich finden – nicht nur in seinen Haaren, sondern auch in seinem Herzen. In der Schule war er wieder er selbst, und während seine Haare kürzer waren, war sein Selbstbewusstsein umso größer.

 

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